Du bist hier:
Information > Rekonstruktionsbauten

Rekonstruktionsbauten

Mittelalterliche Klosteranlage

Der Bau einer mittelalterlichen Klosteranlage aus dem 12. Jahrhundert ist die konzeptionelle Weiterentwicklung des „Bauspielplatz Roter Hahn e.V.“ als Geschichtserlebnisraum, einem besonderen außerschulischen Lernort.

Details

Bauphasen

Warum soll nun eine mittelalterliche Klosteranlage entstehen?

Klöster waren die ersten Bildungseinrichtungen im nördlichen Europa, die das Wissen der Spätantike mit dem der Neuzeit verbanden. Nahezu alle Klöster verfügten über eigene Schulen. Kloster und Schule waren für den mittelalterlichen Menschen gleichgesetzt und die bedeutendsten Bildungsträger ihrer Zeit. Nachfolgende Klosterschulen sind als  Keimzellen für die Bildung neuer Lehranstalten zu benennen. Klöster waren aber auch sich selbst versorgende, rasch florierende Wirtschaftsbetriebe und in der Beschaffung von Lebensmitteln nahezu autark. Das Umfeld des Klosters wurde den Bedürfnissen der Institution angepasst, indem beispielsweise Fischteiche oder Hutewälder angelegt wurden. Für die meisten Dienstleistungen gab es die notwendigen, eigenständigen Werkstätten: Schmiede, Gerberei, Küche, Holzwerkstatt, etc.

So wurden die Klöster mit ihren Scheunen, Werkstätten, Fischteichen und Nutzgärten zu einer Art Mustergut.

Aus den Erfahrungen, die wir bislang bei der Erstellung unserer historischen Rekonstruktionsbauten gemacht haben, eignet sich die mehrjährige Bauphase des Klosters hervorragend als außerschulische Bildungseinrichtung in vielfältigster Form.

Themenfelder wie

  • Vermittlung historischer Handwerkstechniken (z.B.: Holz- und Lehmbau, Maurerarbeiten, Garten- und Landschaftsbau)
  • Herstellung von Klosterformatbacksteinen im eignen Brennofen
  • Holzrücken mit Pferden
  • Niederwaldbewirtschaftung
  • Anlegen von Waldweiden/Hutewälder für z.B.: Rinder und Pferde
  • ausgewählte Haltung alter, vom Aussterben bedrohter Haustierrassen (Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Hühner zum Teil bereits vorhanden)
  • kalligraphische Übungen
  • Kräuterkunde/Heilkräuter/Arzneikunde (Klostergarten)
  • textiles Werken
  • Garten- und Feldwirtschaft/Getreidefolgen
  • gesunde Ernährung
  • Alltagsleben im Mittelalter

 

lassen sich sowohl in der täglichen Arbeit, als auch in Form von speziellen Kursen, Workshops, Werkstatttagen, Berufs(früh)orientierungstagen, Projekttagen / Projekt- wochen, Klassenfahrten, Familienurlaub, etc. für Jung und Alt auf dem Freigelände dankbar umsetzen. Hierbei soll nicht vergessen werden, dass unser Gelände zu den Öffnungszeiten frei zugänglich und kostenfrei betretbar ist im Sinne eines niederschwelligen offenen Angebotes. Ziel ist es, den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen ansprechenden, anspruchsvollen, identitätsstiftenden Ort mit historischer Ausgestaltung zu bieten. Durch Offenheit und Vielfalt werden integrative Prozesse gefördert. Wertschätzung von Vielfalt und Respekt vor dem „Anderen“ wird gelebt und nicht diktiert. Basis der Begegnung bilden jeweils gemeinsame Interessen, welche die Unterschiede nicht vertuschen, aber in den Hintergrund treten lassen. Dabei sorgen die bodenständigen Tätigkeiten dafür, dass sich alle auf ihre Art verwurzeln und damit ein Stück Heimat finden können. Dieser generations- und gesellschaftsübergreifende Begegnungs- und Bildungsort mit überregionaler Strahlkraft käme dem gesamten Stadtteil Kücknitz zu Gute.

Die zum Kloster gehörige Holzkirche und die Klosterscheune wurden bereits über Bingo -die Umweltlotterie, Aktion Mensch sowie das Land Schleswig-Holstein finanziert und über einen Zeitraum von ca. vier Jahren erstellt. Der Bau des Hauptgebäudes mit Refektorium, Dormitorium, Küche, Werkstätten, Kloake, Badestube, Skriptorium, Sakristei, Nebengebäuden und Brunnen soll  mit der Eröffnung des Hansemuseums beginnen und über einen Zeitraum von fünf Jahren fortgeführt werden. Die hierfür notwendigen Schritte, Vorbereitungen und notwendige konzeptionelle Weiterentwicklungen haben uns dazu veranlasst, das Klosterprojekt in drei Phasen zu gliedern:

tl_files/bauspielplatz/content/rekonstruktionsbauten/kloster/bauphasen-timeline.jpg

Die erste Phase des Klosterbaus kann beginnen:

Wir wollen unseren Bau vorbereiten, einen KULTURSamstag installieren und einen Hansezug von Lübeck nach Lüneburg durchführen.

Mitbauen & Steine kaufen

Wir haben viel vor!

Der Geschichtserlebnisraum Lübeck baut eine mittelalterliche Klosteranlage mit Kindern und Jugendlichen.
Klöster waren im Mittelalter die ersten Bildungseinrichtungen und bedeutende Entwicklungszentren für die Region – so wie es heute derGeschichtserlebnisraum für Lübeck und Umgebung ist.

In 6 Jahren wird inmitten des mittelalterlich bebauten Geländes ein Klosteranlage (s.u. Foto Klostermodell) errichtet.
Der gemeinnützige Trägerverein erhält eine Grundfinanzierung der Hansestadt Lübeck. Wie auch bei allen anderen historischen Rekonstruktionsbauten sind wir bei der Klosteranlage auf weitere finanzielle Mittel angewiesen.


Aktion "Mitbauen & Steine kaufen!"

Mit dieser Aktion soll dazu beigetragen werden, der Gesamtfinanzierung des Klosterbaus einen Schritt näher zu kommen.
Der erste Bauabschnitt der Hauptgebäude umfasst den Gewölbekeller (auf dem Modell/Foto blau eingefärbt), den Speisesaal mit darüber liegendem Schlafsaal sowie die Küche. Für den Bau dieser Gebäude werden ca. 18.000 Ziegelsteine im Klosterformat
benötigt. Ein Stein kostet fünf Euro und wer mindestens zehn Steine kauft, kann sich im Geschichtserlebnisraum einen selbst gebrannten Stein für zu Hause abholen – im Originalformat oder Format 1:2.

Vereinskonto: Bauspielplatz Roter Hahn e.V.
IBAN: DE74 2305 0101 0001 0405 67
BIC: NOLADE21SPL

Spendenbescheinigung

Geben Sie auf dem Überweisungsträger Ihren Namen und Ihre Anschrift an, damit wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zukommen lassen können. Sie können uns Ihre Angaben aber auch per Mail; info@geschichtserlebnisraum.de oder Fax: 0451 - 20 37 499 mit dem Datum der Spende durchgeben. Hinweis: Bis 200,- Euro ist Ihre Spende i.d.R. auch ohne gesonderte Zuwendungsbestätigung (Spendenbescheinigung) gegen Vorlage des Bareinzahlungsbeleges oder der Buchungsbestätigung eines Kreditinstituts steuerlich absetzbar.

Kloster Bauabschnitt 1

Spenderliste

Bauabschnitt 1 (blau)
(
Gewölbekeller, Speisesaal, Schlafsaal und Küche  |  ca. 18.000 Ziegelsteine)

  • Christoffer Greiß
  • Michael Wenda
  • Nina Spranger
  • Peter Peters
Klostermodell

Das wikingerzeitliche Langhaus „Elisenhof“

Das wikingerzeitliche Langhaus nutzen wir für eine KiTa-Gruppe, Schulklassen, Kinder und Jugendliche, die den Bauspielplatz in ihrer Freizeit besuchen und wurde in Zusammenarbeit mit AGIL nach dem historischen Grabungsbefund „Elisenhof“ bei Tönning errichtet.

Details

Der Bauspielplatz ist bundesweit die erste Einrichtung für offene Kinder- und Jugendarbeit in einem sozialen Brennpunkt, in der Bildungsangebote aus den Bereichen Umwelt- und Erlebnispädagogik mit der angewandten Archäologie verbunden sind. Vor diesem Hintergrund haben wir seit April 2003 an unserem wikingerzeitlichen Langhaus gebaut.

Der Befund für unser wikingerzeitliches Langhaus geht auf eine Ausgrabung zurück der frühgeschichtlichen Marschensiedlung beim Elisenhof in Eiderstedt 1957/58 und 1961/64. Auch wenn die Bewohner des Hauses wahrscheinlich keine Wikinger sondern eher Friesen waren, bietet das Haus ein beeindruckendes Bild vom Leben auf dem Land im 8. bzw. 9. Jahrhundert in Schleswig Holstein. Im Gegensatz zu dem für das slawische Blockhaus zu Grunde liegenden Befund, der kaum mehr als eine Erdverfärbung war, stützen wir uns bei dieser Rekonstruktion auf hervorragend im feuchten Boden erhaltene Eichen- und Flechtwandreste. Die dominierende und für die bäuerliche Siedlung Elisenhof typische Hausform waren die Langhäuser, die Menschen und Tiere unter einem Dach beherbergten (Wohn/Stallhaus). Die Lage der Langhäuser war stets so ausgerichtet, dass die Wohnteile am höchsten lagen, die Giebelwände der Stallteile am tiefsten; dadurch waren einmal die menschlichen Behausungen am besten gegen Sturmflutüberschwemmungen geschützt, zum Anderen konnte der Abfluss der Jauche durch die der Wohnung entgegengesetzt liegende Stirnwand des Stalles hindurch ins Freie erfolgen. Die Länge der einzelnen Häuser war unterschiedlich, das längste unter den völlig freigelegten Gebäuden maß 32m.Dagegen war die Breite relativ konstant und betrug zwischen 5 und 6m. Das von uns rekonstruierte Langhaus misst ungefähr 17x5m. Hiervon waren ursprünglich ca. 10m Wohnbereich und 7m Stall. (vgl. Albert Bantelmann, Elisenhof, Bd.1, Frankfurt/M. 1975)

Die Bauphase als pädagogisches Angebot

Das wikingerzeitliche Langhaus als ein weiteres Projektangebot für Schulklassen und Kinder und Jugendliche, die den Bauspielplatz in ihrer Freizeit besuchen, wurde in Zusammenarbeit mit AGIL nach dem historischen Grabungsbefund „Elisenhof“ bei Tönning errichtet.
Die Konstruktion besteht ausschließlich aus vergänglichen, ökologischen Baustoffen:
Der Boden aus Lehm, das Ständerwerk aus Eichenholz, die Wände aus Weidengeflecht und Lehm, die Dacheindeckung aus Holzschindeln.
Die Bauphase wird durch die Kinder und Jugendlichen des Bauspielplatzes, Kindergartengruppen, Schulklassen, Konfirmandengruppen, Sportvereine, ein internationales Workcamp, etc. in Form von Projekttagen, Projektwochen, Projektreihen, Angebote im Rahmen der offenen Ganztagsschule, Werkstattt agen, Berufs(früh)orientierungstagen unterstützt.
Eine kurze Auflistung:
Geschwister-Prenski-Schule (Gesamtschule), Schule-Roter-Hahn (Grund- Hauptschule), August-Herrmann-Francke-Schule (Hauptschule), Trave-Realschule, Rudolph-Groth-Schule (Förderschule), Matthias-Leithoff-Schule (Schule für Körperbehinderte), Thomas-Mann-Gymnasium, Stadtschule Travemünde (Hauptschule), Schule Kücknitz (Grund- Hauptschule), Gewerbeschule/Berufsschule (AvJ), Konfirmanden der Kirchengemeinde, Pfadfinder der Kirchengemeinde, verschiedene Gruppen des Kindergartens der Kirchengemeinde, Turngruppe des TSV Kücknitz, Internationaler Jugendgemeinschaftsdienst (IJGD), Fortbildung für KindertagesstättenleiterInnen.

Im Rahmen des Projektes wurden vier (Langzeit-) Praktikumsplätze für benachteiligte Jugendliche und verhaltensauffällige SchülerInnen eingerichtet (Kück-Netz). Die Beschulung lag beim Schulträger, die Anleitung bei den Mitarbeitern des Bauspielplatzes, die neben einer pädagogisches Ausbildung auch noch handwerkliche Ausbildungen (Tischler, Schäfermeister) besitzen.
Diese Form der kooperativen Zusammenarbeit ist durch die Mitarbeiter des Bauspielplatzes und AGIL bereits mit positivem Erfolg erprobt worden. Die Partizipation aller am Projekt beteiligten ist für das Konzept selbstverständlich.

Nutzung als Umwelt- und Bildungspädagogischer Lernort

Die spätere Nutzung des Hauses ergab sich zum einen aus den täglichen Abläufen des Bauspielplatzes. Wesentliche Schwerpunkte aber sind die Einbindung des Hauses in die Schulprogramme, die offene Kinder- und Jugendarbeit, Handwerkskurse für Erwachsene, sowie Angebote aus dem Bereich der Umwelt- und Erlebnispädagogik. Des Weiteren wurde eine Gruppe des Kindergartens der Kirchengemeinde Dreifaltigkeit als Geschichts- und Naturerlebengruppe auf den Bauspielplatz verlagert und füllt das Haus mit Leben.

Es erfolgt also die Nutzung des Langhauses als ein Umwelt- und Bildungspädagogischer Lernort der besonderen Art. Weiterhin wird ein Drittel des Hauses  - wie das Original - als Tierstall genutzt. Die Pferde, die den Offenstall bewohnen, werden im therapeutischen Reiten, im Freizeitreiten für Menschen mit und ohne Behinderungen, für Kutschfahrten und für das Holzrücken eingesetzt.

Für das Projekt wurden auch SeniorInnen gewonnen. Hierbei wurden die handwerklichen Kompetenzen – zum Teil alte Handwerkstechniken, die vom „aussterben“ bedroht sind – rüstiger SeniorInnen genutzt und weitergegeben. So hat ein frühberenteter Schmied, der früher auf der Flender-Werft gearbeitet hat, unsere Schmiede in Betrieb genommen und ist regelmäßig auf dem Platz. Weitere SeniorInnen waren beim Bau dabei und standen mit Rat und Tat zur Seite.

Nach dem Bau des Langhauses sollte der Bau einer kleinen, mittelalterlichen Klosteranlage  in die unmittelbar anschließende Epoche der christlichen Missionierung im Norden überführen. Dabei steht nicht die Missionierungsgeschichte im Mittelpunkt, sondern der Aufbruch in und die Kultivierung der Wildnis und Ödnis unter Glaubensregel „ora et labora“. Insbesondere die Zisterzienser, aber auch andere Glaubensgemeinschaften des 12. Jahrhunderts, hatten die Kultivierung der wilden Natur zu einer ihrer Hauptaufgaben gemacht. Es soll somit eine Art kleines Freilichtmuseum entstehen, in dem erlebnis- und handlungsorientierte pädagogische Angebote für Jung und Alt vorgehalten werden.

tl_files/bauspielplatz/content/rekonstruktionsbauten/langhaus/bingologo.gifDas gesamte Projekt wurde mit 49.500,- durch „BINGO-Die Umweltlotterie“ gefördert. Ohne diese Förderung wäre das Projekt nicht durchführbar gewesen und wir möchten uns auch an dieser Stelle bedanken.

Das slawische Blockhaus

Dieses kleine Wohnhaus war eines der ersten Bauten auf dem Platz. Der Befund stammt ganz aus der Nähe. Gut erhaltenes rechteckiges Haus mit Ofen, 4,10x 3,60, tiefe bis 0,4m."An den Rändern der Grube, lagen armdicke verkohlte Rundhölzer, und zwar meist parallel zu den Grubenrändern. Offenbar handelt es sich um Bestandteile eines Blockhauses, die beim Brand in die Grube gerutscht sind" (vgl. Lübecker Schriften zur Archäologie und Kulturgeschichte, Bd.23, Bonn 1993, S.47-82)

Details

1982 begannen in Kücknitz die Bauarbeiten für den Ausbau der B 76 von Kücknitz nach Travemünde. Im Verlauf der Bauarbeiten kamen etliche vor- und frühgeschichtliche Fundplätze zum Vorschein. Die Grabung durch das Amt für Vor- und Frühgeschichte der Hansestadt Lübeck begann im November 1982 und wurde im Frühjahr1983 fortgeführt. Es kamen 21 Befunde, hauptsächlich Gruben zum Vorschein (zum Teil als in den Boden eingetiefte Blockhäuser deutbar), es wurde jedoch vermutet, dass die ursprüngliche slawische Siedlung wesentlich größer war. Gleichwohl gehört Kücknitz zu den größten offenen altslawischen Siedlungen, die bis zu diesem Zeitpunkt in Schleswig- Holstein erforscht worden sind. Die Siedlung hatte über den Verlauf des Kücknitzbaches gute Anbindung an andere Siedlungsgebiete im Lübecker Becken und die Zugehörigkeit zum Pöppendorfer Ringwall liegt nahe. Gegründet wurde die Siedlung Kücknitz voraussichtlich in einem fortgeschrittenen Stadium der frühslawischen Periode im 9. Jahrhundert. (vgl. Lübecker Schriften zur Archäologie und Kulturgeschichte, Bd.23, Bonn 1993, S.47-82) Unsere Rekonstruktion bezieht sich auf Befund Nr.1: Gut erhaltenes rechteckiges Haus mit Ofen, 4,10x 3,60, tiefe bis 0,4m."An den Rändern der Grube, lagen armdicke verkohlte Rundhölzer, und zwar meist parallel zu den Grubenrändern. Offenbar handelt es sich um Bestandteile eines Blockhauses, die beim Brand in die Grube gerutscht sind"(s.o.)

Das Pfostenhaus - ein Speichergebäude

Das kleine Gebäude (Bauphase 2004-2005) ist ein auf Pfosten stehendes Speichergebäude, welches als Nebengebäude für das Langhaus zu sehen ist.

Details

Für dieses Haus konnten wir leider keinen archäologischen Befund aus der näheren Umgebung ausmachen. Im Museumsdorf  Düppel in Berlin wurde jedoch schon vor einiger Zeit ein solches Gebäude nach einem Befund aus dem 12. Jahrhundert „pfostengetreu“ rekonstruiert. Wir wollten mit diesem Haus einen weiteren Gebäudetypus des Frühmittelalters aufzeigen, neben Gruben-, Block- und Langhaus.

Hühnerstall

Im Rahmen unseres Bingo! Die Umweltlotterie-Projekts bauten wir mit unterschiedlichen Gruppen gemeinsam einen historischen Hühnerstall mit Fachwerk und Lehmsteinen. Fragen Sie uns bitte zu unseren aktuellen Bauprojekten und zur Mitarbeit bei der Instandhaltung unserer Gebäude.

Wandstabkirche St. Nikolai

Die Wandstabkirche St. Nikolai ist der Nachbau einer Kirche aus Norwegen. Das Original wurde um 1170 in Haltdalen errichtet und steht seit 1937 im Freilichtmuseum in Trondheim. Die Kirche wurde von uns ausgewählt, da sie in Größe und Bauweise den Kirchen zur Zeit der Missionierung in Norddeutschland  im 12. Jhdt. entspricht. Da Holzkirchen aus dieser Zeit bei uns nur aus archäologischen Funden bekannt sind haben wir uns für dieses Vorbild entschieden. Die einfachen Stabkirchen, wie das Vorbild aus Haltdalen, hatten nur tragende Stäbe in den Ecken und Außenwänden und noch keine von den Wänden getrennte  Hochsäulenkonstruktion im Innern. Das Streifenfundament ist aus Feldsteinen, ebenso wie der Altar. Die eisernen Türbeschläge wurden in der Schmiede des Bauspielplatzes gefertigt. Zur weiteren Ausstattung gehören zahlreiche Schnitzereien sowie Nachbildungen eines Kruzifixes  aus Dänemark, eines Teppichs aus Schweden und eines Leuchters aus Norwegen, alles aus der Zeit des Hochmittelalters.

Der Glockenturm steht abseits der Kirche. Er ist ausgestattet mit dem Nachguss der ältesten Kirchenglocke von Niedersachsen, der Glocke von Jesteburg von 1193.

St. Nikolai wurde am 29. Februar 2008 bei einem Gottesdienst mit Beteiligung der Lübecker Bischöfin ihrer Bestimmung übergeben und kann seitdem für Hochzeiten, Taufen und andere Feierlichkeiten genutzt werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/St._Nikolai_(Kücknitz)

Klosterscheune

Als Klosterscheune wurde im Mittelalter ein Lagerhaus zum Aufbewahren der erwirtschafteten Erträge des Klosters und der umliegenden dazugehörigen Hofstellen bezeichnet. Mit der christlichen Missionierung und der Neugründung von Klöstern in Norddeutschland ist anzunehmen, dass auch in unserer Region solche Gebäude errichtet wurden. Vielfach waren diese Gebäude neben den Kirchen die größten im Ort. Leider gibt es für ein solches Gebäude in Holz- Lehmbauweise keinerlei archäologischen Befund. Aus diesem Grund haben wir uns für den ältesten norddeutschen Scheunentyp, eine Sonderform des Niederdeutschen Hallenhauses, entschieden: das Durchfahrtshaus oder die Durchfahrtsscheune. Dieser Haustyp zeichnet sich durch Tore in beiden Giebeln aus, so dass er mit dem Erntewagen vollkommen durchfahren werden konnte und galt lange Zeit als deutsch- slawische Mischform (alte mecklenburgische Bauern bezeichneten es oft als „ so`n olles wendsches Huus“), oder auch als Urform des Hallenhauses schlechthin. Heute weiß man jedoch, dass es seine Entstehung der landwirtschaftlichen Konjunktur des 16. Jahrhunderts verdankt. Es ermöglichte ein schnelleres und bequemeres Einbringen der Ernte. ( vgl. Kleine Mecklenburgische Bauerhaus-Fibel, Karl Baumgarten, Hrsg. Kreisverwaltung Rostock 3.Auflage 1992)

Dies ist also kein mittelalterlicher Rekonstruktionsbau sondern ein dem historischen Ambiente angeglichener Zweckbau.

Neben unserer Klosterscheune steht der kleine Hühnerstall, welcher ebenfalls in Holz-Lehmbauweise mit Schindeldach gebaut ist.